Nachhaltige Moat-Investments: Bewertung von ESG-Risiken
13 April 2022
Der Morningstar® US Sustainability Moat Focus IndexSM kombiniert den bewährten Aktienresearch-Prozess von Morningstar zur Identifizierung von Unternehmen mit langfristigen Wettbewerbsvorteilen und attraktiven Bewertungen mit dem branchenführenden ESG-Research von Sustainalytics. Der Index konzentriert sich bei der Auswahl der Unternehmen auf drei eigene ESG-Kriterien: ESG-Risiko, Kontroversen und Kohlenstoffrisiko. Hier beschäftigen wir uns mit der ESG-Risikobewertung von Sustainalytics.
Methodik des Morningstar US Sustainability Moat Focus Index
Quelle: VanEck
- ESG-RISIKO: Die Unternehmen müssen eine ESG-Risikobewertung haben, die als mittel, niedrig oder vernachlässigbar eingestuft wird.
- Kontroversen: Der Kontroversenwert eines Unternehmens der letzten drei Jahre darf höchstens bei 4 (von 5) liegen.
- Kohlenstoffrisiko: Der Wert des Kohlenstoffrisikos eines Unternehmens darf nicht hoch oder schwerwiegend sein.
- Produktbeteiligung: Ein Unternehmen darf nicht an Tabak, umstrittenen Waffen, zivilen Schusswaffen und Steinkohle beteiligt sein.
- Wide Moats: Nur Unternehmen, die von Equity-Research-Analysten von Morningstar mit einem breiten Economic Moat bewertet wurden, kommen für die Aufnahme infrage.
- Attraktive Bewertungen: Ausgewählt werden nur die attraktivsten Unternehmen mit einem breiten Moat basierend auf dem aktuellen Kurs eines Unternehmens im Verhältnis zu seinem von Morningstar-Analysten geschätzten Fair Value.
ESG-Risikobewertung von Sustainalytics
Die ESG-Risikobewertung von Sustainalytics ist die breit angelegte, führende ESG-Risikobeurteilung von Morningstar. Sie ist zukunftsorientiert und identifiziert die finanzielle Exposition eines Unternehmens gegenüber wesentlichen ESG-Risiken, die spezifisch für die Branche und das Unternehmen selbst sind. Sustainalytics ermittelt dann, wie erfolgreich ein Unternehmen diese ESG-Risiken gemanagt hat. Die verbleibenden, nicht gemanagten ESG-Risiken bilden die Grundlage für die ESG-Risikobewertung, die von „vernachlässigbar“ bis „schwerwiegend“ reicht.
Bausteine der ESG-Risikobewertung
Drei Faktoren bilden die Grundlage der ESG-Risikobewertung von Sustainalytics: Corporate Governance, wesentliche ESG-Themen und spezifische Themen.
Die Corporate Governance hat Auswirkungen auf alle Unternehmen und ist ein grundlegendes Element des Sustainalytics-Rahmens. Darin spiegelt sich ihre Überzeugung wider, dass eine schlechte Corporate Governance wesentliche Risiken für Unternehmen birgt, die negative finanzielle Folgen haben können.
Wesentliche ESG-Themen konzentrieren sich auf ein Anliegen oder eine Reihe zusammenhängender Anliegen, die eine Reihe von gemeinsamen Managementinitiativen oder eine ähnliche Art von Aufsicht erfordern. Bei Personalthemen geht es beispielsweise um den Umgang mit Mitarbeitern. Die Unternehmensethik befasst sich mit der allgemeinen Geschäftsethik – von der Besteuerung und Buchführung bis hin zu wettbewerbswidrigen Praktiken. Ein weiteres Beispiel für ein wesentliches ESG-Thema sind Emissionen, Abwässer und Abfälle. Dabei geht es um den Umgang mit den Auswirkungen des Unternehmens auf Luft, Wasser und Boden durch die eigene Geschäftstätigkeit. Sustainalytics hat etwa 20 wesentliche ESG-Themen identifiziert, die, sofern sie auf das Geschäftsmodell eines Unternehmens zutreffen, bei der ESG-Risikobewertung berücksichtigt werden.
Spezifische Themen sind die zusätzlichen Risiken, die als unvorhersehbar oder unerwartet gelten. Beispiele für spezifische Probleme sind Bilanzskandale, Bestechungsskandale oder andere unvorhersehbare Ereignisse.
Bestimmung managebarer und nicht managebarer Risiken zur Messung des nicht managebaren Risikos
Als Grundlage der ESG-Risikobewertung wird der Grad des nicht gemangten ESG-Risikos eines Unternehmens bestimmt. Zu diesem Zweck identifiziert Sustainalytics die managebaren und nicht managebaren Risiken, die für jedes Unternehmen und seine jeweilige Branche gelten. Ein Teil des gesamten ESG-Risikos eines Unternehmens kann durch Managementpraktiken einfach nicht angegangen werden. Ein in der Exploration und Produktion von Öl und Gas tätiges Unternehmen kann beispielsweise die mit seinen Geschäftspraktiken verbundenen Risiken der Kohlenstoffemissionen nicht beseitigen. Diese Unternehmen können andere ESG-Risiken managen, wie z. B. die Sicherheit der Mitarbeiter und Menschenrechtsfragen.
Sobald managebar ESG-Risiken identifiziert sind, bewertet Sustainalytics, inwieweit diese Risiken gemanagt wurden. Die „Managementlücke“, die managebare, aber nicht gemanagte Risiken widerspiegelt, wird mit nicht gemanagten ESG-Risiken kombiniert. So werden die gesamten nicht gemanagten Risiken eines Unternehmens gebildet, die durch seine ESG-Risikobewertung dargestellt werden.
Messung des nicht gemanagten ESG-Risikos
Quelle: VanEck
- Ausgangspunkt ist die Involvierung eines Unternehmens in wesentlichen ESG-Themen.
- Einige Unternehmen haben nicht managebar Risiken, z. B. wird ein Ölunternehmen immer mit Risiken im Zusammenhang mit Kohlenstoff konfrontiert sein, bis es sein Geschäftsmodell ändert.
- Von den managebaren Risiken wird ein Teil durch die Richtlinien, Programme, Managementsysteme usw. eines Unternehmens gemanagt. Der Rest wird als nicht gemangt betrachtet (Managementlücke).
- Die ESG-Risikobewertung bestimmt das nicht managebare ESG-Risiko.
Absolutes Bewertungssystem
Die ESG-Risikobewertung ist absolut, d. h., ein Unternehmen aus dem Energiesektor kann mit einem Unternehmen aus dem Bereich der zyklischen Konsumgüter verglichen werden. ESG-Risikobewertungen ordnen Unternehmen in fünf Risikokategorien ein, die von „vernachlässigbar“ bis „schwerwiegend“ reichen. Der Morningstar US Sustainability Moat Focus Index enthält nur Unternehmen mit einer ESG-Risikobewertung von „vernachlässigbar“, „niedrig“ oder „mittel“.
Kategorien der ESG-Risikobewertung
Quelle: VanEck
Nachhaltiger Ansatz für Moat-Investments
Das Ziel vieler der populärsten nachhaltigen Anlagestrategien ist es, ein breites Engagement in Marktindizes zu bieten und gleichzeitig ein gewisses Maß an ausschließenden oder einschließenden ESG-Screens anzuwenden. Dies kann das ESG-Risiko in einem Portfolio verringern, jedoch wird dabei nicht auf andere Performance-Treiber eingegangen. Die einzigartige Kombination aus zukunftsorientiertem Aktienresearch und ESG-Screening des Morningstar US Sustainability Moat Focus Index bietet eine US-Aktienstrategie, die darauf abzielt, Anlegern attraktive risikobereinigte Renditen zu ermöglichen und gleichzeitig ESG-Risiken zu mindern.
Der VanEck Morningstar US Sustainable Wide Moat UCITS ETF strebt die möglichst exakte Nachbildung der Kurs- und Renditeentwicklung des Morningstar US Sustainability Moat Focus Index (vor Gebühren und Aufwendungen) an.
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