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Netzwerkeffekt: Die bewährte Methode einen Moat zu schaffen

13 Mai 2019

 

Der Begriff „Economic Moat“, also „wirtschaftlicher Burggraben“, beschreibt die Fähigkeit eines Unternehmens, seine Wettbewerbsvorteile und seine langfristige Rentabilität zu sichern. In dieser Informationsreihe zum Thema Moat Investing untersuchen wir die laut Morningstar fünf wichtigsten Moat-Quellen: 1) Wechselkosten; 2) Immaterielle Vermögensgegenstände; 3) Netzwerkeffekt; 4) Kostenführerschaft; 5) Effiziente Skalierung. Im vorliegenden Teil betrachten wir das folgende Konzept:

    • Netzwerkeffekt: Je mehr Menschen ein Produkt oder eine Dienstleistung nutzen, desto größer wird der Wert dieses Produktes oder der Dienstleistung, und zwar sowohl für Bestandsnutzer als auch für neue Nutzer.

Mit wachsender Reichweite stellt sich der Netzwerkeffekt ein

Als Moat-Quelle hat der Netzwerkeffekt im Zuge der Digitalisierung immer mehr an Bedeutung gewonnen. Damit wird das Phänomen der Wertsteigerung eines Produktes durch Vergrößerung seiner Nutzerbasis beschrieben.

Das Internet ist ein gutes Beispiel. Ursprünglich wurde es außerhalb von Militär und Forschung wenig genutzt, aber mit seiner wachsenden Nutzerbasis sind seine Reichweite und Wirkungsgrad förmlich explodiert. Schließlich wurden Unternehmen wie Facebook und Google zum Inbegriff eines Netzwerks. Morningstar geht davon aus, dass der Netzwerkeffekt ein Unternehmen beim Ausbau seiner Wettbewerbsfähigkeit unterstützen kann, und dass er oft einen wichtigen Beitrag zu einem Moat leistet.

Im Zusammenhang mit dem Netzwerkeffekt wird auch oft der Begriff „kritische Masse“ gebraucht. In der Spieltheorie bedeutet das, dass für den Erfolg einer bestimmten Strategie nicht unbedingt alle Spielteilnehmer von ihr überzeugt sein müssen, sondern nur ein ganz bestimmter Teil der Spieler. Wenn diese Schwelle an Teilnehmern überschritten wird, wird die Strategie von selbst zum Erfolg führen. Der Netzwerkeffekt funktioniert ähnlich. Wenn die Nutzerbasis eines Produktes oder einer Dienstleistung ihre kritische Masse erreicht, wird das Netzwerk aus eigener Kraft weiter expandieren. Letztendlich ist aber auch zu berücksichtigen, inwieweit ein Unternehmen dazu in der Lage ist, ein Netzwerk zu monetarisieren, bevor der Netzwerkeffekt als Moat-Quelle dienen kann.

Aktuelle Beispiele

Visa: Der globale Markt für elektronische Bezahlsysteme wird von Visa dominiert. Das Unternehmen kontrolliert fast die Hälfte aller Transaktionen im Kreditkartenbereich und einen noch größeren Anteil des Debitkartenmarktes. Ein gutes Beispiel dafür, wie der Netzwerkeffekt einen beachtlichen Wettbewerbsvorteil schaffen kann. Morningstar stellt fest: „Visa wird von etwa 44 Millionen Händlern weltweit akzeptiert, und etwa 3,1 Milliarden Karten sind im Umlauf. Das wahrscheinlich wichitigste ist, dass das Visa-Netzwerk aus 16.800 Finanzinstituten auf der ganzen Welt besteht.“

Alphabet mit seinem globalen Marktanteil von 80% ist die Nummer Eins im Suchmaschinenmarkt. Der Netzwerkeffekt des Unternehmens speist sich hauptsächlich aus den Google-Produkten wie unter anderen der eigentlichen Suchmaschine und den Marken Android, Maps, Gmail, YouTube. Laut Morningstar hat „Google die meistgenutzte Suchmaschine der Welt, und diese große und stetig wachsende Nutzerbasis hat ein Netzwerk geschaffen, das schwer nachzuahmen ist.“

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