lu de false false
Marketing-Anzeige

Verlangsamt sich die Weltwirtschaft so sehr, dass sie ins Stocken gerät?

14 Oktober 2021

 

Die Weltwirtschaft glich zu Beginn des Jahres einem Auto, das mit 200 Meilen pro Stunde vorwärts raste, angetrieben von den USA und China. In unserem letzten Anlageausblick stellten wir die Frage: „Was sind die Risiken für das Goldilocks-Szenario1?” Wir haben uns überlegt, ob das Auto auf 70 Meilen pro Stunde verlangsamt werden kann, ohne dass die Zinssätze zu sehr unter Druck geraten und die Finanzmärkte durch die Inflation aus dem Gleichgewicht gebracht werden.

Fährt das Auto noch immer zu schnell oder bremst China, ein wichtiger Motor des globalen Wachstums, zu stark? Wir sind der Meinung, dass die chinesischen Entscheidungsträger über alle Instrumente verfügen, einschließlich Liquiditätsmaßnahmen, um einen Absturz zu vermeiden.

Wir werden erst im Jahr 2022 mehr über die Inflation wissen

Die große Frage dabei war die Inflation. Die Finanzmärkte diskutieren immer noch darüber, ob wir ein Inflationsproblem haben oder sich das globale Wachstum zu stark verlangsamen könnte. Wir werden erst im nächsten Sommer etwas darüber lesen können, aber ich würde sagen, dass die Inflationsseite des Arguments bisher gewinnt. Ob es sich nun um Fragen der Versorgungskette oder des Arbeitsmarktes handelt, wir sprechen immer noch länger darüber, als dies aus meiner Sicht den Vertretern des Arguments der Übergangsphase lieb ist. Lassen Sie uns auch die Inflation genauer betrachten. Obwohl die Rohstoffpreisinflation von Bedeutung ist, gilt unsere Sorge im Hinblick auf die Inflation und die Finanzmärkte eher der Lohninflation, die in der Regel länger andauert und die langfristigen Zinssätze beeinflussen kann.

Eine weitere Überraschung, die sich auf die Rohstoffpreise ausgewirkt hat, ist die Tatsache, dass mit dem Wirtschaftswachstum und der steigenden Nachfrage nach Rohstoffen eine Erhöhung des Angebots schwieriger geworden ist. Dies ist zum Teil auf die geltenden ESG-Richtlinien zurückzuführen, die eine „grüne Inflation” und einen mehrjährigen Preisdrucktrend verursachen. Die Erschließung von Versorgungsquellen wie neuen Kupfer-, Lithium- oder Goldminen ist schwieriger, da diese Aktivitäten bis zu einem gewissen Grad die Umwelt belasten. Ich denke, dass dieses Angebotsproblem die Rohstoffpreise weiterhin stützen wird, und deshalb glaube ich, dass Rohstoffaktien eine interessante Anlage sind, die man im Portfolio haben sollte.

Die Zinsblase der Fed wird immer größer

Ich denke, dass höhere Zinssätze ein potenzielles Risiko darstellen, das wir im Auge behalten müssen, da es sich sowohl auf die Aktien- als auch auf die Anleihenmärkte auswirken würde. Was die Zinssätze anbelangt, so hat man das Gefühl, dass die Fed diese Blase noch verstärkt hat. Die Bank of America veröffentlichte vor kurzem eine Research-Notiz2, in der es heißt, dass mehr als die Hälfte der Renditen des S&P 500 in den letzten zehn Jahren auf die Bilanzausweitung der Fed und nicht auf Unternehmenserträge zurückzuführen sind. Es besteht die Gefahr eines schweren Schocks, wie im März und April letzten Jahres, aber die Fed pumpt immer mehr Luft in die Blase. Das ist der Grund, warum aus meiner Sicht die Märkte derzeit auf der Basis des Kurs-Umsatz-Verhältnisses und des Kurs-Gewinn-Verhältnisses so unglaublich überbewertet sind. In Wirklichkeit handelt es sich um eine Wette auf die Fed. Ich persönlich denke, es ist keine schlechte Idee, etwas Geld auf der Seite zu haben und zu warten, bis die Anlagekurse etwas sinken.

Die 0%-Zinssätze der Fed haben zu einer Überbewertung auf den privaten und auf den öffentlichen Märkten geführt. Es ist zwar schön, dass es wieder Börsengänge gibt, aber die Unternehmen kommen zu einem sehr hohen Kurs-Umsatz-Verhältnis auf den Markt. Uber zum Beispiel ist ein großartiges Unternehmen, aber die Aktien sind wie Zombie-Werte, denn sie sind von der Rentabilität und dem Umsatzwachstum des zugrunde liegenden Unternehmens abgekoppelt. Nach einem Börsengang steigen die Aktien also nicht, obwohl der Umsatz des Unternehmens wächst. Ich denke, die Anleger müssen sich darüber im Klaren sein, dass es mehrere Jahre dauern kann, bis das Unternehmen die Bewertung als Zombie-Aktien eingeholt hat.

Vom Umbruch in der Landwirtschaft zum Umbruch in der Finanzwelt durch Krypto

Zwei Themen, auf die wir uns derzeit konzentrieren, sind die Energiewende und Blockchain oder Krypto. Bei der Energiewende handelt es sich um die Abkehr von fossilen Brennstoffen, die durch eine Vielzahl von Innovationen im privaten Sektor vorangetrieben wird. In unseren Ressourcenportfolios suchen wir nach bahnbrechenden Unternehmen in den Sektoren, die energieeffizienter werden müssen. Einer davon ist die Landwirtschaft, die etwa so viel CO2 ausstößt wie der Energiesektor. AgTech-Unternehmen setzen Technologien ein, um die Landwirtschaft zu modernisieren. Das führt zu höheren Ernteerträgen, sichereren Pflanzenschutzmitteln und anderen Innovationen in der Lebensmittelproduktion, um eine gesunde Ernährung für die wachsende Weltbevölkerung zu gewährleisten.

Kryptowährungen und die zugrunde liegende Open-Source-Datenbanktechnologie können viele Finanzlösungen zu wesentlich geringeren Kosten bieten. Die Fintech-Revolution, die mit der Kryptowährung einhergeht, finden wir wirklich spannend. Es gibt einige überbewertete Unternehmen, aber wir denken, dass dies ein weiterer interessanter mehrjähriger Trend ist, den die Anleger berücksichtigen sollten.

1 Als Goldilocks-Szenario wird in der Welt der Wirtschaft ein Umfeld bezeichnet, in dem weder die Konjunktur so schnell wächst, dass die Inflation angeheizt wird, noch das Wachstum so langsam verläuft, dass eine Rezession zu befürchten steht.

2 Quelle: Bloomberg, https://www.bloomberg.com/news/articles/2021-09-08/bofa-s-subramanian-dumps-dire-stock-call-to-catch-up-with-rally

Wichtige Hinweise

Ausschließlich zu Informations- und/oder Werbezwecken.

Diese Informationen stammen von VanEck (Europe) GmbH, die von der nach niederländischem Recht gegründeten und bei der niederländischen Finanzmarktaufsicht (AFM) registrierten Verwaltungsgesellschaft VanEck Asset Management B.V. zum Vertrieb der VanEck-Produkte in Europa bestellt wurde. Die VanEck (Europe) GmbH mit eingetragenem Sitz unter der Anschrift Kreuznacher Str. 30, 60486 Frankfurt, Deutschland, ist ein von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) beaufsichtigter Finanzdienstleister. Die Angaben sind nur dazu bestimmt, Anlegern allgemeine und vorläufige Informationen zu bieten, und sollten nicht als Anlage-, Rechts- oder Steuerberatung ausgelegt werden. Die VanEck (Europe) GmbH und ihre verbundenen und Tochterunternehmen (gemeinsam „VanEck“) übernehmen keine Haftung in Bezug auf Investitions-, Veräußerungs- oder Retentionsentscheidungen, die der Investor aufgrund dieser Informationen trifft. Die zum Ausdruck gebrachten Ansichten und Meinungen sind die des Autors bzw. der Autoren, aber nicht notwendigerweise die von VanEck. Die Meinungen sind zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aktuell und können sich mit den Marktbedingungen ändern. Bestimmte enthaltene Aussagen können Hochrechnungen, Prognosen und andere zukunftsorientierte Aussagen darstellen, die keine tatsächlichen Ergebnisse widerspiegeln. Es wird angenommen, dass die von Dritten bereitgestellten Informationen zuverlässig sind. Diese Informationen wurden weder von unabhängigen Stellen auf ihre Korrektheit oder Vollständigkeit hin geprüft noch können sie garantiert werden. Alle genannten Indizes sind Kennzahlen für übliche Marktsektoren und Wertentwicklungen. Es ist nicht möglich, direkt in einen Index zu investieren.

Alle Angaben zur Wertentwicklung beziehen sich auf die Vergangenheit und sind keine Garantie für zukünftige Ergebnisse. Anlagen sind mit Risiken verbunden, die auch einen möglichen Verlust des eingesetzten Kapitals einschließen können. Sie müssen den Verkaufsprospekt und die KID lesen, bevor Sie eine Anlage tätigen.

Ohne ausdrückliche schriftliche Genehmigung von VanEck ist es nicht gestattet, Inhalte dieser Publikation in jedweder Form zu vervielfältigen oder in einer anderen Publikation auf sie zu verweisen.

© VanEck (Europe) GmbH