Den Kreislauf schließen: Die entscheidende Rolle des Metallrecyclings in einer Netto-Null-Zukunft

Warum Metallrecycling wichtig ist

Die Kreislaufwirtschaft, bei der die Reduzierung von Abfällen und die Wiederverwendung von Ressourcen im Vordergrund stehen, wird immer mehr zu einem Schwerpunkt im Bemühen um Nachhaltigkeit. Im Gegensatz zur traditionellen linearen Wirtschaft, in der Materialien abgebaut, verwendet und weggeworfen werden, setzt ein zirkulärer Ansatz auf das Recycling und die Wiederverwendung von Metallen, um den Abfall zu minimieren.

Nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) könnte eine Ausweitung des Metallrecyclings den Bedarf an neuem Bergbau bis 2050 um 25% bis 40% senken. Konkret könnte dadurch der Abbau von neuem Kupfer und Kobalt um bis zu 40 % und der von neuem Lithium und Nickel um 25 % gesenkt werden.

Kapitalbedarf für den Bergbau im Jahr 2040 (zeigt die finanzielle Herausforderung, die sich ergibt, wenn man ausschließlich auf den Bergbau setzt, und die möglichen Einsparungen durch Recycling)

Quelle: IEA (2024), Recycling von kritischen Mineralien, IEA, Paris. Die Analyse basiert auf dem Announced Pledges Scenario (APS), das die von den Regierungen angekündigten Ambitionen und Ziele für die Emissionsreduzierung umfasst.

Die Herausforderung des Recyclings von Seltenen Erden und Lithium

Während es für Metalle wie Aluminium und Kupfer gut etablierte Recyclingsysteme gibt, ist das Recycling von Seltenerdmetallen und Lithium nach wie vor sehr komplex. Seltene Erden werden oft in kleinen Mengen in hochspezialisierten Anwendungen verwendet, was ihre Gewinnung aus Altprodukten technisch und wirtschaftlich schwierig macht. Auch das Recycling von Lithium aus Batterien wird durch die sich entwickelnde Batteriechemie, eine uneinheitliche Recycling-Infrastruktur und hohe Verarbeitungskosten behindert.

End-of-Life-Recyclingraten für ausgewählte Metalle (veranschaulicht die niedrigen Recyclingraten für Lithium und Seltene Erden)

Quelle: IEA (2021), Die Rolle kritischer Mineralien beim Umstieg auf saubere Energie. Verwendete Daten: Henckens (2021); UNEP (2011) für Aluminium; Sverdrup und Ragnarsdottir (2016) für Platin und Palladium; OECD (2019) für Nickel und Kobalt.

Steigende Investitionen in Recycling-Technologien

Angesichts der entscheidenden Rolle des Recyclings bei der Verringerung der Belastung der Primärmetallversorgung sind die Investitionen in Recyclingtechnologien für Batterien und Seltene Erden erheblich gestiegen. Die Risikokapitalinvestitionen in das Batterierecycling sind seit 2020 stark angestiegen, angetrieben durch den zunehmenden Bedarf an der Rückgewinnung wertvoller Materialien aus Batterien von Elektrofahrzeugen (EV) und industriellen Anwendungen.

Risikokapitalinvestitionen in Batterierecycling und -wiederverwendung (hebt den steigenden Investitionstrend in Batterierecyclingtechnologien hervor)

Quelle: IEA-Analyse basierend auf der i3-Datenbank der Cleantech Group (2023).

Fazit: Ein Weg nach vorn

Metallrecycling könnte eine entscheidende Rolle bei der Sicherung der für die globale Elektrifizierung benötigten Materialien spielen und gleichzeitig die mit dem Primärbergbau verbundenen ökologischen und geopolitischen Risiken verringern. Es gibt jedoch noch große Herausforderungen, insbesondere beim Recycling von Seltenen Erden und Lithium, die weitere technologische Fortschritte erfordern. Mit zunehmenden Investitionen in die Recycling-Infrastruktur könnte der Sektor erheblich wachsen und sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Vorteile beim Übergang zu einer nachhaltigen, kohlenstoffarmen Wirtschaft bieten.

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