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Das Neueste über Bitcoin – ganz jargonfrei

07 Januar 2021

 

Ich persönlich habe mich Anfang 2017 eingehend mit Bitcoin beschäftigt, mich von seiner „Echtheit“ überzeugt und dann der Branche keine große Aufmerksamkeit mehr geschenkt – bis vor zwei Wochen. Ich kann nicht glauben, wie viel sich in den letzten drei Jahren verändert hat! Vor ein paar Wochen habe ich versucht, dies einem Freund zu vermitteln, und ihm einen Bitcoin-Podcast empfohlen, den ich für leicht verständlich hielt. Aber für ihn war das wie Altgriechisch. Hier erhalten Sie nun also möglichst jargonfrei die neusten Informationen zu den jüngsten Entwicklungen.

Warum ist Bitcoin auf Allzeithochs gestiegen?

Nun, erstens kaufen immer mehr Investoren Bitcoin. Auch wenn Sie über kein Konto bei einer Kryptobörse verfügen, können Sie Bitcoin zunehmend über auf Ihrem Smartphone installierte Apps kaufen. Die Cash-App von Square hat 30 Millionen Nutzer1, PayPal hat 325 Millionen aktive Nutzer2 und Blockfi plant die Einführung einer Kreditkarte, die jeden Einkauf mit Bitcoin belohnt. Dies hat den Zugang über die großen Kryptobörsen hinaus, wie Coinbase mit 35 Millionen Nutzern weltweit, erweitert.3

Zweitens: Mittlerweile kaufen auch institutionelle Investoren Bitcoin. Eine US-Aktiengesellschaft (MicroStrategy) hat die Hälfte ihrer Barmittel in Bitcoin angelegt, und eine große US-Versicherungsgesellschaft (MassMutual) hat Bitcoin im Wert von 100 Millionen Dollar gekauft.4 Bekannte Investoren äußern sich positiv zu Bitcoin, was die Legitimität der Kryptowährung fördert.

Positiv stimmt, dass der Gesamtmarktwert von Bitcoin etwa 520 Milliarden Dollar (fast 28.000 Dollar pro Coin mit Stand 30. Dezember 2020)5 beträgt. Demgegenüber stehen der Börsenwert von Tesla mit 650 Milliarden Dollar6 und der Wert des in Umlauf befindlichen Goldes mit 12 Billionen Dollar.7

Viele der Millionen Privat- und institutioneller Anleger, die Bitcoin besitzen, halten ihn wahrscheinlich hauptsächlich zur Wertsicherung oder als eine Form von digitalem Gold. Sie wollen Bitcoin als Währung besitzen, die nur in einer begrenzten Menge vorhanden ist, nicht als „Papier“-Geld, dessen Menge die Regierungen unbegrenzt ausweiten können.

Aber was hat sich seit 2017 geändert?

Erstens ist zu erwähnen, dass Sie jetzt Zinsen auf Bitcoin und andere Kryptowährungen erhalten können. Manche Personen sind bereit, sich Ihre Bitcoin zu leihen und dies mit einem Zinssatz von 6% oder mehr pro Jahr zu vergüten. Diese Zinssätze werden viele Menschen in die Kryptowelt locken, da sie höher sind als bei den meisten Staatsanleihen, Bankeinlagen und Gold. Der Zugang zu dieser Einkommensquelle ist technisch schwierig und nicht ohne Risiken, jedoch ist klar, wie diese für mehr Investoren zugänglich werden kann und wahrscheinlich auch wird.

Darüber hinaus glaubten Krypto-Enthusiasten von Anfang an, dass die Wall Street mit einer völlig sicheren Technologie, die nicht von einer einzigen Partei kontrolliert wird, besser und günstiger nachgebaut werden könnte.

Der konzeptionelle Baustein, der den Aufbau einer neuen Wall Street ermöglichen würde, ist die Fähigkeit, Logik in Software einzubauen – der „Smart Contract“, also der intelligente Vertrag. Etwas wie: „Bezahle an Jane X, wenn Jane Y an Jack liefert“. Die Lieferung von Y müsste unabhängig verifiziert werden. „Wenn“ ist das Schlüsselwort in diesem Satz, denn es bedeutet, dass es mehrere Variablen gibt. Die „Wenn“-Logik gibt es wahrscheinlich schon seit den ersten Softwarezeilen – aber sie hackersicher und zuverlässig zu machen, ist eine ganz andere Sache.

Vor drei Jahren wurde noch nicht viel nach diesem Konzept gebaut. 2017 wurde das Konzept eines Smart Contracts weithin gefeiert, aber niemand wusste, ob es tatsächlich angewendet werden würde. Bitcoin und andere Kryptowährungen wurden jedoch lediglich an unregulierten Börsen gehandelt, genau wie man Turnschuhe auf eBay handeln konnte, aber dafür sind keine intelligenten Smart Contracts erforderlich.

Mittlerweile gibt es Fortschritte beim Aufbau einer unabhängigen, zuverlässigen Dateninfrastruktur zur Unterstützung von Smart Contracts. Denken Sie daran, dass sich die Anwendung der „Wenn“-Logik in der Finanzwelt in der Regel auf einen Preis bezieht. Dieser Preis sollte möglichst verlässlich sein! Datenprobleme sind an der Wall Street weit verbreitet. Diese Dateninfrastruktur ist noch nicht vollständig erprobt, aber es wurden bereits wichtige Fortschritte erzielt. Firmen im Wert von mehreren Milliarden Dollar gehen dieses Problem direkt an.

Zusammenfassend bin ich der Ansicht, dass die Entstehung einer Zins- und Dateninfrastruktur für Bitcoin darauf hindeutet, dass die Chancen für den Aufbau einer neuen Wall Street für digitale Vermögenswerte steigen und wir uns noch in den Kinderschuhen befinden.

[1] Quelle: Business of Apps.

[2] Quelle: SpendMeNot.

[3] Quelle: Coinbase.

[4] Quelle: Wall Street Journal.

[5] Quelle: CryptoCompare.

[6] Quelle: Bloomberg.

[7] Quelle: World Gold Council.

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