Gold steigt auf neue Höchststände, da die regionalen Risiken zunehmen

14 Juni 2024

Lesezeit 6 MIN

Der Goldpreis stieg im Mai auf ein Rekordhoch von $2 450, angetrieben von starken Käufen der Zentralbanken und der asiatischen Nachfrage. Bergbaugesellschaften erzielten eine Outperformance, während Gold zum Monatsende aufgrund eines stärkeren US-Dollars und höherer Anleiherenditen nachgab.

Monatliche Einblicke in den Goldmarkt und die Wirtschaft von Imaru Casanova, Portfoliomanagerin, mit ihren einzigartigen Ansichten über den Bergbau und die Vorteile von Gold im Portfolio.

Gold erreicht weiterhin neue Höchststände

Gold wurde in diesem Jahr durch starke Goldkäufe der Zentralbanken und eine robuste Nachfrage aus Asien, insbesondere China, unterstützt. Die zunehmenden geopolitischen Spannungen im Nahen Osten haben wahrscheinlich auch zur Stärke des Goldes beigetragen. Im Mai erreichte der Goldpreis einmal mehr neue Höchststände, da er mit einem Intraday-Rekordpreis von 2.450 USD gehandelt wurde, um am 20 Mai bei 2.425,31 USD pro Unze zu schließen. Im weiteren Verlauf des Monats gab der Goldpreis nach, wahrscheinlich beeinflusst durch einen stärkeren Dollar und höhere Anleiherenditen zum Monatsende. Gold schloss wies 31. Mai einen Schlusskurs von 2.327,33 USD pro Unze auf und verzeichnete damit einen Monatsgewinn von 1,8 % (41,08 USD).

Auch Bergbaugesellschaften liegen unvermindert obenauf

Goldaktien haben sich im Mai weiterhin deutlich besser entwickelt als Goldbarren. Der NYSE Arca Gold Miners Index (GDMNTR)1 und der MVIS Global Juniors Gold Miners Index (MVGDXJTR)2 stiegen um 5.98% bzw. 10.62%. Wir glauben, dass die verstärkte Hebelwirkung der Minengesellschaften auf das Metall beides widerspiegelt: 1) Goldaktien holen nach überverkauften Niveaus im Vergleich zu Goldbarren auf; und 2) insgesamt starke Fundamentaldaten für den Sektor, die an den Finanz- und Betriebsergebnissen des ersten Quartals 2024 ersichtlich werden, wo „im Rahmen der Erwartungen liegende“ und „überdurchschnittliche“ Ergebnisse die „unterdurchschnittlichen“ Ergebnisse überwiegen.

Wir haben wiederholt darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, dass Unternehmen die Erwartungen an ihre Aktienkursentwicklung erfüllen, und der Mai ist ein gutes Beispiel dafür. Unter sonst gleichen Bedingungen dürfte ein prognostizierter Goldpreis von 2.300 USD pro Unze für das zweite Quartal 2024 (was dem bisherigen durchschnittlichen Spotpreis für dieses Quartal entspricht) dazu führen, dass die Branche im zweiten Quartal deutlich höhere Erträge und Cashflows erwirtschaftet als im ersten Quartal, in dem der durchschnittliche Spot-Goldpreis bei etwa 2.070 USD pro Unze lag. Eine weitere starke Gewinnsaison für den Sektor sollte einen weiteren Anstieg der Bewertungsmultiplikatoren für Goldaktien unterstützen.

Im Fokus: Regionale und länderspezifische Risiken

Darüber hinaus haben wir die Auswirkungen des Rechtsrisikos auf die Bewertungen der Unternehmen verdeutlicht. Goldminenunternehmen sind mit vielen Risiken in den Regionen, in denen sie tätig sind, konfrontiert. Den Märkten fällt es schwer, zwischen dem allgemeinen Rechtsrisiko und den Risiken für den Bergbau im Besonderen zu unterscheiden. Unternehmen, die in einem Land oder einer Region mit erhöhter politischer Instabilität tätig sind, werden in der Regel mit einem Abschlag gehandelt, selbst wenn ihr Geschäft normal verläuft und nicht von Aufruhr oder dem Risiko von Aufruhr betroffen ist.

Die Verwaltung des Länderengagements in einem Portfolio von Goldaktien ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Da im Jahr 2024 weltweit mehr als 50 Wahlen stattfinden, rückt diese Aufgabe noch stärker in den Fokus. Wahlen bringen politische, soziale und wirtschaftliche Unsicherheiten mit sich. Sie können politisch destabilisierend wirken, zu sozialen Umwälzungen führen oder die Wachstumsaussichten eines Landes oder einer Region und damit seine allgemeine Investitionsattraktivität erheblich verändern (zum Guten oder Schlechten). Das Ergebnis einer Wahl kann heftige Reaktionen an den Finanzmärkten auslösen, da die Anleger versuchen, die potenziellen Auswirkungen einer neuen Regierung zu bewerten.

Befindet sich Mexiko noch in seiner „Hochphase“?

Der Bergbausektor hat den Ausgang der mexikanischen Präsidentschaftswahlen Anfang Juni genau beobachtet. Mexiko ist der weltweit größte Silberproduzent (mit einem Anteil von ca. 25 % an der globalen Silberproduktion im Jahr 2023) und gehört zu den Top 10 der globalen Goldproduzenten (ca. 4 % der globalen Goldproduktion im Jahr 2023). Außerdem produzierte das Land 2023 in etwa 3 % bzw. 5 % des weltweiten Kupfers und Zinks.*

Trotz vieler Herausforderungen kann man mit Fug und Recht behaupten, dass Mexiko lange Zeit zu den besten Bergbauregionen der Welt gehörte. Diese „erstklassige“ Bewertung des Landes wurde jedoch in Frage gestellt, als Andres Manuel Lopez Obrador (AMLO) 2018 zum Präsidenten Mexikos gewählt wurde. Dies Bedenken des Marktes waren durchaus berechtigt. Unter AMLOs Regierung wurden keine neuen Bergbaukonzessionen vergeben und ein Vorschlag zur Reform des Bergbaugesetzes des Landes wurde 2023 angenommen.

Einige der wichtigsten Änderungen des neuen Gesetzes (gut zusammengefasst in einem aktuellen Bericht von Scotiabank Global Equity Research) betreffen:

  • Eine Begrenzung der Bergbaukonzessionen auf 30 Jahre (im Vergleich zu einer Begrenzung auf 50 Jahre unter dem alten Bergbaugesetz)
  • Zusätzliche Gründe für die Aufhebung bestehender Bergbaukonzessionen sowie eine ausführlichere Liste von Anforderungen für die Aufrechterhaltung einer gültigen Bergbaukonzession
  • Schaffung zusätzlicher Umweltkonzessionen für den Bergbau (keine neuen Konzessionen in Regionen ohne Wasserversorgung, in Naturschutzgebieten oder wenn eine Gefahr für die Bevölkerung besteht)
  • Konzessionserteilung pro Mineral oder pro Stoff (im Vergleich zu früheren Bergbaukonzessionen, die für die Gesamtheit der zugrunde liegenden Ressourcen erteilt wurden)

Zum Ende seiner sechsjährigen Amtszeit als Präsident hat AMLO auch eine beträchtliche Anzahl von Änderungen (20) an der mexikanischen Verfassung vorgeschlagen, darunter zwei Vorschläge, die sich direkt auf die Bergbauindustrie auswirken. Dazu gehört der Vorschlag, keine Abbaurechte für Tagebaue mehr zu erteilen und in Regionen mit Wasserknappheit Wasserrechte nur für den Hausgebrauch zu vergeben.

Unsere Gespräche mit dem Management mehrerer Bergbauunternehmen mit Betrieben und/oder Projekten in Mexiko gaben uns Anlass zu vorsichtigem Optimismus. Die meisten Unternehmen erwarten, dass eine neue Regierung (auch wenn sie immer noch von der MORENA-Partei gestellt wird) eine willkommene Veränderung für die Bergbauindustrie sein wird. Die designierte Präsidentin Claudia Sheinbaum – eine Wissenschaftlerin, Ingenieurin und Akademikerin – wurde als pragmatischere Kandidatin angesehen, die im Vergleich zu AMLO eher gemäßigte Ansichten vertritt. Ein grosser Teil des Optimismus rührt jedoch auch daher, dass die Verabschiedung von Verfassungsänderungen eine Super-Mehrheit ihrer Partei im Kongress erfordern würde, womit die meisten Marktteilnehmer nicht gerechnet hatten. Ihr erdrutschartiger Sieg kam zustande, nachdem die MORENA-Partei die qualifizierte Mehrheit im Unterhaus erreicht hatte und kurz davor stand, auch im Senat die Super-Mehrheit zu erringen. Dies überraschte die Märkte und führte dazu, dass mexikanische Aktien und der mexikanische Peso fielen, um einen negativeren Ausblick für das Land widerzuspiegeln.

Was die Bergbauindustrie betrifft, so hat Sheinbaum nicht konkret über ihre Pläne für den Sektor gesprochen, aber sie hat versprochen, die Agenda von AMLO weiter voranzutreiben. Es ist noch zu früh, um vorherzusagen, wie sie sich dem Bergbau gegenüber verhalten wird, aber die Position ihrer Partei im Kongress gibt ihr die Macht, Änderungen vorzunehmen, die sich möglicherweise negativ auf die Industrie auswirken könnten. “Mehr vom Gleichen” scheint im Moment das wahrscheinlichste Ergebnis zu sein, was enttäuschend ist. Die Kommentare des wieder ernannten Finanzministers scheinen die Anleger zumindest zu beruhigen. Die Dankesrede des gewählten Präsidenten scheint auch Versprechen für eine autonome Zentralbank, die Einhaltung der Legalität und die Förderung privater Investitionen (sowohl im Inland als auch im Ausland) enthalten zu haben. Vielleicht ist also noch nicht alle Hoffnung verloren. Wir sehen mit Vorfreude darauf, Mexiko in unseren Rankings aufwerten zu können, so dass es wieder ein erstklassiges Ziel für Bergbauinvestitionen wird.

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* U.S. Geological Survey, Mineral Commodity Summaries, Januar 2024.

1 Der NYSE Arca Gold Miners Index ist eine Dienstleistungsmarke der ICE Data Indices, LLC oder ihrer verbundenen Unternehmen (zusammen „ICE Data“) und wurde zur Nutzung seitens der VanEck UCITS ETF plc (der „Fonds“) in Zusammenhang mit VanEck Gold Miners UCITS ETF (der „Teilfonds“) lizenziert. Weder der Fonds noch der Teilfonds werden von ICE Data gesponsert, empfohlen, verkauft oder beworben. ICE Data gibt keine Zusicherungen oder Garantien bezüglich des Fonds oder des Teilfonds ab oder hinsichtlich der Fähigkeit des NYSE Arca Gold Miners Index zur Nachbildung der allgemeinen Aktienmarktentwicklung. ICE DATA ÜBERNIMMT WEDER AUSDRÜCKLICH NOCH STILLSCHWEIGEND EINE GEWÄHRLEISTUNG UND LEHNT HIERMIT AUSDRÜCKLICH ALLE GEWÄHRLEISTUNGEN BEZÜGLICH DER MARKTGÄNGIGKEIT ODER EIGNUNG FÜR EINEN BESTIMMTEN ZWECK HINSICHTLICH DES NYSE ARCA GOLD MINERS INDEX ODER JEGLICHER HIERIN ENTHALTENER DATEN AB. IN KEINEM FALL ÜBERNIMMT ICE DATA DIE HAFTUNG FÜR SPEZIFISCHE, INDIREKTE ODER FOLGESCHÄDEN (EINSCHLIESSLICH ENTGANGENER GEWINNE) UND ZAHLT KEINEN STRAFSCHADENERSATZ, SELBST WENN AUF DIE MÖGLICHKEIT DIESER SCHÄDEN HINGEWIESEN WURDE. Die Indizes und diesbezüglichen Informationen der ICE Data Indices, LLC und ihrer verbundenen Unternehmen („ICE Data“), der Name „ICE Data“ und die dazugehörigen Warenzeichen sind geistiges Eigentum, das von ICE Data lizenziert wurde und ohne die vorherige schriftliche Genehmigung von ICE Data weder kopiert noch genutzt oder vertrieben werden darf. Es werden keine Angaben zur Gesetzmäßigkeit oder Zweckmäßigkeit des Fonds gemacht und der Fonds wird durch ICE Data weder reguliert noch begeben, empfohlen, verkauft, garantiert oder beworben.

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