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Antwort ohne Fachjargon auf die Frage: Was ist Bitcoin?

04 März 2021

 

Um Anlegern den Bitcoin zu erklären, bieten wir eine Reihe von Blogs und Podcasts an. In einem früheren Blog versuchten wir, die Entwicklungen zu erläutern, die die Marktrally von Bitcoin antreiben. Dieser Blog ist der erste in einer Serie, die sich auf Themen erstreckt, die für Anleger wichtig sind. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie im zugehörigen Podcast.

Die Frage „Was ist Bitcoin?” kann unterschiedlich beantwortet werden. Ich glaube Anleger müssen vielleicht nicht wissen, wie Bitcoin technisch funktioniert, aber sie müssen in der Lage sein, die Chancen und Risiken einer Investition in Bitcoin zu beurteilen. Lassen Sie uns also die zwei wichtigsten Fragen beleuchten, die Anleger interessieren. Erstens: Wie sicher können wir sein, dass das Angebot von Bitcoin nicht über das geplante Maß hinaus ansteigen wird? Und zweitens: Wird die Technologie auch künftig funktionieren?

Ich denke, der beste Weg, diese Fragen zu beantworten, ist zu verstehen, dass Bitcoin eine Software ist.

Aber lassen wir den Fachjargon beiseite. Die meisten Menschen wissen bereits, dass Bitcoin ein Wertgegenstand ist, eine Art elektronisches Geld, und dass jeder einen Wallet erstellen und Bitcoin kaufen, senden oder empfangen kann. Sie wissen, dass ein Passwort (oder „Schlüssel”) für den Zugriff auf ihren Wallet benötigt wird und nicht verloren gehen sollte. Dieser Blog wird nicht erklären, wie diese Dinge vonstattengehen – Verschlüsselung, Hashing, Mining, Double Spend, etc.

Und lassen Sie uns bei der Gelegenheit mit einer Bitcoin-Kritik aufräumen. Anleger wie Warren Buffet kümmern sich nicht um Wertspeicher wie Gold und lassen Anlagen außen vor, die keine Ertragsströme generieren. Aber einige Anleger interessieren sich eben für Wertspeicher. Sie werden argumentieren, dass alle Papierwährungen, die eigentlich durch nichts gedeckt sind, wie etwa derzeit der US-Dollar, letztlich wertlos werden. Dieser Blog richtet sich an die letztgenannte Gruppe von Anlegern.

Wer hat die Kontrolle über die Bitcoin-Software?

Wenn Bitcoin eine Software ist, sollte man zunächst verstehen, wer die Bitcoin-Software, bzw. Bitcoin-Core, kontrolliert. Eigentlich kontrolliert niemand den Bitcoin an sich. Bitcoin ist eine sogenannte Open-Source-Software, die kostenlos ist und von der Gemeinschaft auf PCs und Servern betrieben wird.

Kann eine Software von verbundenen, nicht kontrollierenden Gruppen entwickelt werden? Offensichtlich ja, und es gibt Präzedenzfälle dafür. Linux ist eine Shareware, mit der Smartphones, Autos, der größte Teil des Internets, alle Top-500-Supercomputer der Welt und die Börsen der Welt betrieben werden.In der Tat ist Open-Source-Software ein Trend. Vom Konzept her macht Open-Source Sinn, wenn es viele potentielle Benutzer gibt und die Anzahl der Entwickler, die die Software überprüfen und verfeinern können, größer ist, als was sich ein einzelnes Unternehmen vernünftigerweise leisten kann. Je mehr Entwickler, desto zuverlässiger die Software.

Entwicklung und Aktualisierung von Bitcoin-Software

Also, wer entwickelt Bitcoin-Software? In der ersten Phase von Bitcoin war Satoshi Nakamoto der Hauptentwickler. Nach ihm kamen weitere Hauptentwickler und einige wichtige Änderungen. Zum Beispiel gab es Ende 2011 und Anfang 2012 die Entscheidung, ein freiwilliges Upgrade durchzuführen. Die Entwickler wollten das Problem angehen, dass Bitcoin aufgrund von Sicherheitsschwachstellen gestohlen – nicht gehackt – wurden. Dafür brauchten sie die Bestätigung, dass der aktualisierte Code keine Fehler in sich barg, die das Netzwerk zum Absturz bringen würden, und die Gemeinschaft, eine Mehrheit von Entwicklern und Miners, musste dem Upgrade zustimmen.

Der Streit ging nicht um die Wünschbarkeit der Lösung, sondern darum, was der beste technische Ansatz sei. Die Lösung war schließlich ein „Soft Fork”, ein Upgrade, bei dem das Netzwerk weiterläuft, unabhängig davon, ob die Knoten/Prozessoren auf die neue Software umsteigen oder nicht.

Dieser Artikel beleuchtet verschiedene Schwachstellen, darunter Fehler in der Software und die Zustimmung zu Upgrades.

Ein weiterer Aspekt von Bitcoin-Upgrades ist, dass Bitcoin auf Tausenden von Computern läuft. Die Benutzer müssen das Software-Upgrade akzeptieren, damit es wirksam wird, was eine interessante Dynamik erzeugt. Die Entwickler wollen nicht an Upgrades arbeiten, die die Benutzer nicht wollen. In gewisser Weise sind die Benutzer diejenigen, die die Upgrades akzeptieren, indem sie die neuen Versionen der Software herunterladen und verwenden.

Auch die SegWit-Entscheidung, ein Upgrade im August 2017, war umstritten. Auch hier handelte es sich um eine technische Entscheidung, um die Verarbeitung von mehr Daten zu ermöglichen – etwas, das generell wünschenswert ist. Und auch hier gab es unterschiedliche technische Wege. Die Lösung bestand wiederum in einem Soft Fork. Der Bitcoin-Kurs stieg nach diesem Upgrade deutlich an, vielleicht ein Zeichen des Vertrauens. Ich würde behaupten, dass die Community lernt, mit Upgrades umzugehen.

Ist der Vorrat an Bitcoin wirklich begrenzt?

Kommen wir nun zur Frage des begrenzten Angebots von Bitcoin. Die Entwickler könnten theoretisch ein Upgrade programmieren, das den Lieferumfang erweitert, aber die Benutzer hätten absolut keinen Grund, ein solches Upgrade zu installieren. Mit der Explosion des Bitcoin-Community-Besitzes auf zig Millionen Menschen, ist es fast unmöglich, sich vorzustellen, dass sie ihren eigenen wirtschaftlichen Interessen schädigen würden, um das Angebot an Bitcoin zu erhöhen. Theoretisch wäre das möglich, aber in Wirklichkeit völlig unrealistisch.

Wer sind die Entwickler?

Lassen Sie uns über die Menschen sprechen, die an der Software arbeiten, die Entwickler. Warum arbeiten die Entwickler an der Verbesserung der Bitcoin-Software? Die Entwickler arbeiten in diesem Fall kostenlos oder sie werden von Firmen oder Einzelpersonen gesponsert. Nicht jeder ist allein vom Geld getrieben! Es gibt nicht viele Kernentwickler. Vielleicht 50 Leute arbeiten zu jedem beliebigen Zeitpunkt an dem Code. Bitcoin Core Lead Maintainer Wladimir van der Laan hat viele der jüngsten Upgrades geleitet. Adam Back, Erfinder des Proof of Work und CEO von Blockstream, leitet die größte auf Bitcoin fokussierte Entwicklungsgruppe. Pieter Wuille und ChainCodeLabs arbeiten ebenfalls an einigen der neuen Entwicklungen. John Newbery bei Brink (Non-Profit-Entwicklungsgruppe), Marco Falke, Samuel Dobson und Luke Dashjr sind weitere Namen, die in Gesprächen über Anlagen zwar nicht vorkommen, aber für die Bitcoin-Entwicklung entscheidend sind.

Bitcoin-Entwicklung geht weiter

Zu guter Letzt sollten Anleger wissen, dass im Jahr 2021 wichtige Signatur- und Datenschutz-Upgrades anstehen, die Entwicklung geht also weiter.

Ferner werden in der Zukunft, etwa im Jahr 2140, keine weiteren Bitcoins mehr produziert werden. Im Moment werden die Transaktionen von Miners verifiziert. Miner sind rentabel, wenn die Stromkosten für den Betrieb der Computer, die zur Genehmigung von Transaktionen verwendet werden, geringer sind als der Preis der neu verdienten Bitcoins. Wenn neue Bitcoins ausgehen, müssen diese Transaktionsbestätiger (Transaction-Confirmer) mittels Transaktionsgebühren bezahlt werden (und nicht durch neue Bitcoins), und diese Gebühren müssen hoch genug sein, damit das Netzwerk funktioniert, aber nicht zu teuer, dass es letztlich unpraktikabel wird.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Bitcoin sowohl die Widerstandsfähigkeit als auch die Risiken von Open-Source-Softwareentwicklung aufweist. Aber Bitcoin hat auch eine aufrichtige Community mit einer sehr hoch gesteckten Ausrichtung von Interessen sowie eine Verschlüsselungs- und Verarbeitungslogik, die jede Wachstumsherausforderung, die sich bisher stellte, bewältigen konnte. Bitcoin ist wahrscheinlich genauso stabil wie die anderen wichtigen Technologien in Ihrem Leben – das Internet, die Bankensoftware, etc. Meiner Meinung nach ist es also sehr wahrscheinlich, dass Bitcoin sein begrenztes Angebot beibehält und die Technologie auch künftig funktioniert.

Um mehr über Bitcoin zu erfahren und was Anleger über die digitale Währung verstehen sollten, hören Sie sich die erste Folge unserer speziellen Serie Trends With Benefits, Bitcoin ohne Fachjargon mit Pierre Rochard, Bitcoin Strategist bei Kraken, an: Was ist Bitcoin mit Pierre Rochard.

Quelle: Linux.


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