Warum wird die Wertpapierleihe praktiziert?

Der Hauptgrund, warum ein Fonds einen Teil der von ihm gehaltenen Wertpapiere ausleihen möchte, ist die Steigerung der Rendite und die Senkung der Kosten. Wie gesagt, der Kreditnehmer zahlt eine bestimmte Gebühr im Austausch für die Vermögenswerte. Um die Risiken zu verringern, muss der Kontrahent, der einen Kredit aufnimmt, außerdem eine Art von Sicherheiten stellen, um den Kredit zu garantieren. Der Kreditgeber hat somit die Möglichkeit, die Sicherheiten zu reinvestieren, um während der Kreditlaufzeit zusätzliche Einnahmen zu erzielen.

Auf der Seite des Kreditnehmers gibt es zahllose mögliche Gründe, warum er einige Wertpapiere für eine bestimmte Zeit halten möchte. Bei den Kreditnehmern handelt es sich in der Regel um Banken, Hedge-Fonds, Makler und viele andere Teilnehmer an den Finanzmärkten, die täglich eine grosse Anzahl von Transaktionen durchführen.

Welche Risiken birgt ein ETF, der Wertpapierleihe betreibt?

Durch das Ausleihen von Wertpapieren des Fonds entsteht ein Kontrahentenrisiko. Es besteht nämlich die Möglichkeit, dass der Kreditnehmer ausfällt und die geliehenen Wertpapiere nicht zurückgeben kann. In diesem Fall müsste der Kreditgeber die Sicherheiten verkaufen und die Wertpapiere an den Märkten zurückkaufen. Unter bestimmten Marktbedingungen kann die Liquidität jedoch versiegen, so dass es sehr schwierig wird, bestimmte Vermögenswerte zu verkaufen. Im Falle einer Finanzkrise oder eines “schwarzen Schwans” könnte es sehr schwierig werden, mit Wertpapieren zu handeln. Auch auf die Qualität der vom Kreditnehmer gestellten Sicherheiten ist zu achten.